Was macht Ihr eigentlich?

Spass?!

Improvisationstheater lebt von der Kreativität der Spieler und der Wünsche des Publikums. Welchen Ort wollten Sie schon immer auf der Bühne sehen? Welche Charaktere sollen sich auf der Bühne begegnen? Wie soll ein Stück aufhören und wo soll es enden?

Improvisationstheater überrascht nicht nur die Gäste sondern auch die Spieler selbst. Denn hier ist nichts einstudiert oder gewiss. Ausser, dass es eine Menge Spaß macht und nachhaltig gute Laune bringt.

Und wie genau läuft das denn nun ab?

Wir haben eine Reihe verschiedener Formen, aus denen wir auswählen können. Vor einem Auftritt legen wir die Reihenfolge der Spiele fest - mehr nicht. Sogar wer wo mitspielt wird erst auf der Bühne entschieden.

Das können Sprachspiele sein (z. Bsp erzählen 2 Schauspieler abwechselnd Wort um Wort eine Geschichte zu einem Thema aus dem Publikum), Tableaus (wir formen beispielsweise ein szenisches Bild zu einem vom Publikum genannten Ort), ganze Szenen (sehr beliebt hier das "Emo-Replay" in der die gleiche Szene 3 mal gespielt wird - das Publikum bestimmt die Beziehung, in der die Schauspieler stehen sollen, bei der ersten Wiederholung den jeweiligen Gemütszustand und schliesslich ein ganzen Genre, in der die 2. Wiederholung stattfindet), und, und, und...

Typischerweise spielen wir kurze Szenen. Zu Anfang wird immer das Publikum aktiv, indem es allen oder auch nur einzelnen Schauspielern offen oder verdeckt Wichtiges vorgibt - ein Thema, einen Ort, manchmal auch nur einen Namen. Dann nimmt die Szene Ihren Lauf - und endet erst, wenn unsere Moderatorin sie beendet.

Ernst?!

Das ist häufig sehr komisch, oft überraschend, gelegentlich sogar ernst oder anrührend; aber immer sehr unterhaltsam!

Wie seid Ihr denn darauf gekommen?

Natürlich gibt es enorm viele Sagen und Mythen über die Brettspieler; die einen wollen dabeigewesen sein, als in den Sümpfen des Jura die Gründung vollzogen wurde, andere wieder weisen uns die Verantwortung für Pest, Privatfernsehen und Monopoly zu. Das ist zwar eine der üblichen Begleiterscheinungen internationalen Ruhms, aber wir wollen doch nach Möglichkeit versuchen, der reinen, unverfälschten Wahrheit zu ihrem Recht zu verhelfen.

Tatsächlich gibt es soetwas wie einen Anfang, als einige Spieler, die sich aus verschiedenen Kursen auch bei der vhs Stuttgart kannten, nicht länger von deren Programm und Räumlichkeiten abhängig machen wollten. Wir wollten zusammen spielen, langfristig und selbstbestimmt. Wir konnten die fantastische Claudia überreden, uns verhaltensindividuelle Mädels und Knaben zu starken, bühnenpräsenten Schauspielern zu formen. Das ist auf hochinteressante Weise misslungen.

Ursprünglich noch auf Theater mit Text- und Rollenvorgaben fixiert, sind wir nun doch schon einige Zeit Improtheater-begeistert.

Ob es unsere Begeisterung, der freie Ansatz oder unsere tollen Persönlichkeiten sind, die Brettspieler sind mit immer wieder neuen Mitspielern, Ideen und Spielen eine lebendige Truppe, die von diesen ganz besonderen Bretter nie genug bekommt!

Unser Name ist natürlich eine Anspielung genau darauf; bei unseren Proben und Auftritten spielen Mühle, Schach und andere Brettspiele jedenfalls extrem selten eine Rolle...